Wer sind wir?
Plattform des SchülerInnen-Netzwerk Zürich
Das SchülerInnen-Netzwerk Zürich ist ein Zusammenschluss von politisch aktiven (Berufs-)SchülerInnen, die in der Region Zürich in Ausbildung sind. Ziel des SchülerInnen-Netzwerks ist es sich einerseits für die politischen Interessen der SchülerInnen einzusetzen und andererseits unsere MitschülerInnen für politische Themen zu sensibilisieren und für Kampagnen zu mobilisieren. In dieser Plattform wollen wir einen Teil unserer Ansichten darlegen.
Gegen die Zweiklassenbildung!
Jugendarbeitslosigkeit und Lehrstellenmangel gehören zu unseren Zukunftsaussichten. Mit immer neuen Brückenangeboten, wie dem 10. Schuljahr oder Praktika sollen wir vertröstet werden. Es besteht ein Konkurrenzkampf unter den Jugendlichen um die verbleibenden Lehrstellen. Wer eine Lehrstelle findet, wird nicht selten als billige Arbeitskraft missbraucht. „Reiss dich zusammen, es gibt genug andere, die deine Lehrstelle nehmen würden!“. Solche Sprüche der Unternehmer zeigen wie der Druck auf dem Arbeitsmarkt sich direkt auf die Lehrbetriebe auswirkt: Die Unternehmer spielen uns gegeneinander aus. Durch Reformen an den Berufsschulen wird der Leistungsdruck zusätzlich erhöht.
Solche Zustände und Entwicklungen gilt es zu bekämpfen! Wir wollen, dass jeder nach seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen einen Ausbildungsplatz und einen angemessenen Lohn bekommt!
Auch das Gymnasium ist von der Zweiklassenbildung geprägt. Um Aufnahmeprüfung, Probezeit und den ständigen Leistungsdruck zu meistern, müssen viele auf teure Nachhilfestunden zurückgreifen. Wer sich die nicht leisten kann, hat schlechtere Chancen. An der Uni müssen jetzt schon um die 1500 Fr. Studiengebühren pro Jahr bezahlt werden. Die Wirtschaftsverbände fordern die Erhöhung bis 5000 Sfr. Wir fordern die Abschaffung der Probezeit am Gymi sowie die Abschaffung der Studiengebühren. Bildung für alle, und zwar gratis!
Gegen den Bildungsabbau!
Im Rahmen des allgemeinen Sozialabbaus ist auch die Jugend Zielscheibe von Verschärfungen. Im Bildungsabbau findet dies seinen direkten Ausdruck. Die Sparmassnahmen führen dazu, dass die Elemente der Bildung, welche nicht unmittelbar für die spätere Ausübung eines Berufs nötig sind, abgebaut werden. So wurden zum Beispiel bei der Umsetzung des Sanierungsprogramms `04 die Maturreisen und Hauswirtschaftskurse an einigen Kantonsschulen des Kt. Zürichs abgeschafft. Auch Freifächer und Musikunterricht fielen den Sparmassnahmen zum Opfer. Elemente, die den eintönigen Unterricht etwas auflockern, werden so immer weniger. Es bleibt aber nicht bei den besagten Kürzungen. Das nächste Sparprogramm ist schon in Vorbereitung. Im Moment wird die gesamte Volksschule umgebaut. Dies ist zwar dringend nötig, geschieht jedoch nicht unter Berücksichtigung der Interessen und Bedürfnisse der SchülerInnen sondern ganz im Zeichen des Standortwettbewerbs zwischen Staaten. Der Schweizer Staat will den Konzernen gut ausgebildete ArbeiterInnen anbieten können. Dies soll durch Selektion und Leistungsdruck schon im Kindergarten gewährleistet werden.
Kein Bock auf Schule…
Wir wollen keine Ausbildung, die uns nur zu gut funktionierenden Arbeitskräften macht. Wir wollen ein Bildungssystem, das jedem ermöglicht seine Fähigkeiten und Talente zu entfalten! Alle Welt spricht von der Notwendigkeit die Ausbildungsstätten zu reformieren. Auch wir wollen andere Schulen. Während aber die VertreterInnen der Konzerne (z.B. die Denkfabrik „Avenir Suisse“) Eliteschulen fordern und die unteren Schichten von höherer Bildung fernhalten wollen, setzen wir uns für Schulen ein, deren Ziel es ist die Fähigkeiten und Talente der Lernenden zu fördern und auszubilden. Die Interessen und Bedürfnisse der Lernenden sollen im Zentrum der Ausbildung stehen und nicht die Profitinteressen irgendwelcher Unternehmen. Die Einteilung der SchülerInnen in verschiedene Stufen (Sek A, B, C, Gymi etc.) sollte nicht, wie heute langsam lernende SchülerInnen von Gewissen Inhalten und Niveaus ausschliessen. Viel mehr sollten die Klassen so zusammengestellt werden, dass wir uns gegenseitig unterstützen und uns gemeinsam Bildung aneignen können. Auch die Inhalte des Lehrplans sollten für die Lernenden nützlich sein und nicht für die Unternehmen und Lehrbetriebe. Es sollte mehr kritisches Denken vermittelt und weniger stures Auswendiglernen verordnet werden. Wir wollen keine Lernfabriken, in die wir unter Androhung von Strafen (Absenzenordnungen) gezwungen werden. Wir wollen Schulen in denen Zustände herrschen, die ermöglichen, dass wir gerne hingehen.
...im Kapitalismus!
Ohne entsprechende Veränderungen in der gesamten Wirtschaftswelt, nützen Reformen in den Schulen und Lehrbetrieben nur wenig. Denn die Missstände in den Bildungseinrichtungen sind ein Abbild des allgemeinen Zustandes der kapitalistischen Gesellschaft. Gegen diesen, immer schlimmer werdenden Zustand wächst der Widerstand an verschiedensten Fronten: In den Betrieben, in den sozialen Bewegungen und auf der Strasse. Eine andere Welt ist nur möglich, wenn sich die einzelnen Kämpfe vereinen. Aus diesem Grund beschränken wir unser Engagement nicht nur auf Themen, die uns (Berufs-)SchülerInnen direkt betreffen. Wir beteiligen uns an den verschiedenen Protesten gegen Sozialabbau und Krieg und tragen solche Mobilisierungen an die Schulen. Ein Beispiel dafür ist, dass das SchülerInnenetzwerk aus der breiten Bewegung gegen den Krieg im Irak 2003 entstanden ist. Auch beteiligen wir uns jeweils an Mobilisierungen gegen Gipfeltreffen der Eliten (WEF, G8, Nato usw.) und bringen in solche Kampagnen spezifische SchülerInneninteressen ein.
Weil wir der Meinung sind, dass ein Ausbildungssystems, das sich nach den Interessen und Bedürfnissen der Auszubildenden richtet, letztlich in einem Gesellschaftssystem, das sich nach dem Profit der Besitzenden richtet, nicht realisiert werden kann, beteiligen wir uns auch an revolutionären Mobilisierungen wie zum Beispiel dem 1. Mai.
Wir laden alle bewegten (Berufs-)SchülerInnen und sonstige Interessierte ein sich an den Aktivitäten des SchülerInnen-Netzwerk Zürich zu beteiligen! Besucht unsere Homepage www.snetzwerk.tk und schreibt uns eine E-mail snetzwerk@gmx.net. Gemeinsam können wir uns wehren gegen die Angriffe auf unsere Bildung. Widerstand bringt's!
SchülerInnen-Netzwerk Zürich, Sommer 2007
Willst du dich beteiligen? Schreibe ein Mail an: snetzwerk@gmx.net und du wirst per Mail über das nächste Treffen informiert.